Interview mit Achim Dengel
Gründer und Inhaber der zwei Dengel Biomärkte in Bielefeld, die gleichzeitig auch MorgenLand Partnermärkte sind
Gründer und Inhaber der zwei Dengel Biomärkte in Bielefeld, die gleichzeitig auch MorgenLand Partnermärkte sind
Achim, was hat Dich dazu bewogen den Schritt zu gehen eigene Biomärkte zu betreiben?
Ich arbeite schon sehr lange in der Biobranche und sah bei meinem damaligen Arbeitgeber keine Zukunft für mich. Ich wollte sowieso lieber was „eigenes“ machen – und zwar nur in der Biobranche. Und wenn schon, dann was Gescheites, einen großen Biomarkt. Im Jahr 2002 war dann für mich die Zeit reif dafür.
Wie siehst Du die zukünftige Entwicklung des Fachhandels in Bezug auf den aktuellen Trend im konventionellen LEH, speziell Verbandsware beim Discounter?
Es wird zukünftig verstärkt auf Kompetenz und Glaubwürdigkeit im Biobereich ankommen. Stehen wir hinter unseren (Werbe)-Aussagen? Wie gehen wir mit unseren Lieferanten und Mitarbeitern um? Denn unsere Kunden kommen aus Überzeugung zu uns, weil sie uns vertrauen. Der Fokus auf Fachhandelstreue ist nicht mehr so wichtig bzw. hat sich fast überholt, aber dennoch gibt es für mich Grenzen: Konzerne wie Nestle wollen wir auch weiterhin nicht unterstützen. Der LEH hat den reinen Bio-Einzelhandel mittlerweile als Konkurrenz wahrgenommen, aber dennoch: gute Geschäfte haben immer eine Chance, wenn auch nur in der Nische. Tja, und leider ist der Fachhandel genauso wie der LEH und versucht, sich gegenseitig zu verdrängen…
Wie schätzt Du die Entwicklung loser Ware ein und wie hoch ist die Nachfrage hierzu bereits jetzt bei Euch?
Das ist derzeit ein starker Trend, der aber wohl seinen Höhepunkt erreicht hat. Es gibt bei uns eine schwache Nachfrage danach, unsere Antwort darauf: Wir verzichten, wo es geht, auf Plastikumverpackungen (Tragetaschen, Beutel für Obst/Gemüse) – eine Unverpackt-Station aber wollen wir, auch aus hygienischen Gründen, nicht anbieten. Außerdem benötigt diese lose Ware (Getreidesäcke etc.) viel Lagerplatz und ist eben bei Lagerung sehr anfällig für Befall von Motten etc..
Vielen Dank für das kurze Interview.